Merinowolle - Wundermaterial für Radfahrer

„Viele Radfahrer denken beim Wort Merinowolle sofort an dicke Norweger-Pullis und den Hitzetod auf dem Rad. Dabei ist Merinowolle für Radbekleidung ideal geeignet.“

Als wir Anfang der 90er Jahre anfingen intensiv Mountainbike zu fahren, war es schon der Knüller ein stinkiges Kunstfaser-Trikot zu besitzen. Die meisten unserer Jungs haben sich mit Baumwolle T-Shirt und abgeschnittener Jeans aufs Bike gesetzt. Das sah vielleicht lässig aus, funktional war das aber nicht. Schlauer wäre es gewesen, sich an dem zu orientieren, was viele Jahre zuvor schon die Rennradprofis am Leib trugen: Trikots aus Wolle. Die Helden von damals wussten, was gut ist: Denn Radtrikots und viele andere Produkte aus Merinowolle haben unschlagbare Vorteile gegenüber denen, die auf anderen Fasern basieren. Welche genau das sind und was man über Merinowolle alles wissen sollte erfahrt ihr hier.

Alle Fragen zu Merinowolle

Woher kommt Merinowolle?

Was sind die Eigenschaften von Merinowolle?

Warum kratzt Merinowolle nicht?

Warum kühlt Merinowolle, wenn es warm ist?

Warum wärmt Merinowolle, wenn es kalt ist?

Warum wärmt Merinowolle auch in feuchtem Zustand?

Warum riecht Merinowolle auch nach mehrmaligem Tragen nicht?

Warum ist Merinowolle wasser- und schmutzabweisend?

Merinowolle als Fahrradbekleidung – Gibt es nur Vorteile oder auch Nachteile?

Welche Mischgewebe aus Merinowolle und anderen Fasern gibt es?

Wie nachhaltig ist Merinowolle?

Wie wasche ich Merinowolle?

Wie trockne ich Merinowolle?

Kann man Merinowolle bügeln?

Wie bewahre ich Merinowolle auf und beuge Mottenlöchern vor?

Tipps und Tricks zur Pflege von Merinowolle:

Wie vermeide ich Pilling und Löchern in Merinowolle?

Wie bekomme ich Flecken aus Merinowolle heraus?

Eignet sich Merinowolle als Isolierung?

TRIPLE2 - SWET LS Merino Longsleeve
TRIPLE2​​

Woher kommt eigentlich Merinowolle?

Merinowolle stammt vom Merinoschaf. Dabei handelt es sich um eine sehr alte Feinwoll-Schafrasse, die ursprünglich aus Nordafrika stammt. In einem Ausläufer des Atlasgebirge sind noch immer die Nachfahren dieser Rasse zuhause. Schon damals eigneten sich die Schafe durch die hohen Temperaturunterschiede zwischen Flachland und den Gipfeln des Atlasgebirges, die bis zu 4400m in die Höhe reichen, ein strapazierfähiges Fell an. So können Sie problemlos das ganze Jahr im Freien verbringen und kommen mit Temperaturschwankungen von -20° bis +35° Celsius zurecht.

Um 1307 wurde das Wort Merinowolle zum erstenmal erwähnt, als Spanische Wollhändler und Tierzüchter Wolle und Schafe nach Spanien brachten. Im damaligen Königreich Kastillien wurden die Schafe erfolgreich gezüchtet. Spanien wurde damit zum größten Lieferanten für hochwertige Wolle. Auch hier ‚lernten‘ die Schafe das harte Leben unter freiem Himmel. Bis zu 800km legten die riesigen Herden zwischen ihren Winter- und Sommerweiden zurück. Die Merinowolle war zu dieser Zeit so wertvoll, dass es bei Tode verboten war, Schafe zu exportieren.

Erst im 18. Jahrhundert gelangten die ersten Schafe nach Deutschland und von da durch europäische Siedler weiter nach Australien und Neuseeland. In Deutschland wurden die ursprünglichen Merino-Schafe mit einheimischen Rassen gekreuzt. Das daraus entstandene Merinolandschaf ist bis heute die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Rasse. In Australien und Neuseeland werden heute ca. 40% der jährlichen Merinowolle produziert.

Auch die Merinowolle, die in den Triple2 Produkten steckt stammt aus Neuseeland.
Übrigens: Das komplette Merinowollkleid eines frisch geschorenen Merinoschafes wiegt zwischen 3 und 5 Kilogramm. Ist die Wolle gereinigt und gewaschen also von Schmutz, Wollfett, Schweiß und Pflanzenresten befreit, wiegt die reine Wolle noch ca. 2 bis 3 Kilogramm. 

TRIPLE2 - Merinowool Fiber in Hands
TRIPLE2​​

Merinowolle kratzt nicht

Merinowolle kühlt wenn es warm ist

Merinowolle wärmt wenn es kalt ist

Merinowolle wärmt auch, wenn sie nass ist

Merinowolle trocknet schnell und ist pflegeleicht

Merinowolle ist schmutzabweisend

Merinowolle bietet einen natürlichen UV-Schutz

Merinowolle ist besonders leicht bei hoher Wärmeleistung

Merinowolle ist antistatisch: kein Aufladen mehr

Merinowolle ist geruchsneutral auch bei häufigem Tragen

Merinowolle ist schwer entflammbar

Merinowolle ist nachwachsender, biologisch abbaubarer Rohstoff

Kratzt Merinowolle?

Merinowolle besteht aus extrem feinen Fasern, sogenannter Feinwolle. Die dicke einer Faser wird in Micron angegeben. Wobei ein Micron einem tausendstel Millimeter entspricht. Stell dir ein Haar von dir selbst vor: Das was auf deinem Kopf wächst hat einen Durchmesser von 50 bis 100 Micron. Die Merinowolle die wir verwenden hat eine Dicke von 17 bis 21 Micron – ist also fünfmal dünner. Trägt man ein Merinotrikot direkt auf der Haut werden die feinen Fasern gegen die Haut gedrückt. Merinofasern sind so fein, dass sie wie eine Knautschzone wirken und sich beim zusammendrücken kräuseln. Das empfindet unsere Haut als angenehm. Dickere Fasern, wie die herkömmlicher Wolle (30 Mikron), sind dagegen so dick, dass sie sich unter Druck nicht zusammenkräuseln und die Enden in die Haut stechen. Das ist der Grund, warum unsere Haut an die Grauen Zellen unter deinem Helm meldet: Normale Wolle = Ihh, kratzt! Merinowolle = Ahh, schön weich! 

Merinohair im Schnitt
TRIPLE2​​

Kühlt Merinowolle?

Warum kühlt Merinowolle, wenn es warm ist?
Wenn du auf deinem Fahrrad ordentlich Gas gibst, dann fängst du in jedem Fall an zu schwitzen. Der Schweiß dient deinem Körper als natürliche Klimaanlage. Wie das geht? Dazu holen wir noch einmal den Physik-Unterricht der 11. Klasse aus unserem Unterbewusstsein: Der flüssige Schweiß verdunstet auf unserer Haut. Er ändert also seinen Aggregatzustand von flüssig in gasförmig. Damit das gelingt, wird Energie benötigt. Diese Energie wird dem flüssigen Schweiß in Form von Wärme entzogen. Er kühlt also ab und damit auch dein Körper. Der Clou: Merinofasern sind in der Lage diesen Prozess noch zu verstärken, weil Sie wie eine zweite Haut funktionieren. Merinofasern können zwei Dinge besser als jede künstliche Faser: 1. Sie können Luft als Isolationsschicht gegen Kälte und Wärme speichern. 2. Sie sind zu großen Teilen hol und damit in der Lage 30% ihres eigenen Gewichtes an Wasser aufzunehmen. Sie verhalten sich also Hydroskopisch und speichern so in extrem kurzer Zeit sehr viel Wasserdampf durch ihre ausgeklügelte Faserstruktur. Gleichzeitig bleibt die wasserabweisende Oberfläche staubtrocken.

Wird nun die Merinofaser zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung erhitzt, verdunstet die Feuchtigkeit an der Außenseite. Es passiert das gleiche wie mit dem Schweiß auf unserer Haut: Der Flüssigkeit wird Energie entzogen, es entsteht Verdunstungskälte. Das Merino Radtrikot kühlt zusätzlich zur Haut ab.

Zum Vergleich: Eine Kunstfaser kann nur maximal 10% ihres eigenen Gewichtes an Feuchtigkeit speichern. Die Folge: Das Material entzieht der Haut die Feuchtigkeit und trocknet viel zu schnell. Dadurch wird die Verdunstungskälte verringert und es kann zu einem Hitzestau kommen. Studien haben gezeigt, dass gerade im Leistungssport wie Rennrad und Mountainbike Marathon Merino Radtrikot zu einer Leistungssteigerung beitragen können.

Merinowool after Sheering
TRIPLE2​​

Warum wärmt Merinowolle, wenn es kalt ist?


85%. Das ist der Wert, den nur eine Merinofaser erreichen kann. Denn nur Merinowolle ist in der Lage bis zu 85% ihres Volumens in Form von Luft zu speichern (bezogen auf das Gesamtvolumen). Was heißt das? Nochmal Physik: Luft ist ein sehr schlechter Wärmeleiter. Funktioniert in etwa wie eine Doppelglasscheibe: Die Luft zwischen den beiden Glasscheiben verhindert, dass Wärme von innen nach außen abfließen kann oder Kälte von außen nach innen dringt. Zusätzlich bewirkt die starke Kräuselung der Merinofasern, dass sehr wenige Kontaktpunkte zwischen Haut und Merinotrikot entstehen. Also: Es kann noch mehr Luft gespeichert werden. Das heißt: Je mehr Luft, desto weniger Wärme geht verloren. 

Warum wärmt Merinowolle auch in feuchtem Zustand?


Grade bei kurzen Stopps mit dem Bike beginnt schnell das Frösteln. Insbesondere bei Radtrikots aus Synthetik-Fasern ist das der Fall. Merinowolle hält dich dagegen auch warm, wenn du dich nicht körperlich anstrengst. Warum ist das so?
Auch die wärmende Wirkung der Wolle im nassen Zustand hängt in erster Linie mit der Fähigkeit der Faser zusammen, besonders schnell besonders viel Feuchtigkeit aufzunehmen. Bei diesem Prozess wird Wärme erzeugt, solange die Faser Feuchtigkeit aufnimmt. Ist die Faser gesättigt, stoppt der Prozess allerdings. Dennoch kann Merinowolle je nach Fasertyp für einen Temperaturanstieg von bis zu 10° Celsius sorgen. Nebenbei ist die Faser auf der Außenseite wasserabweisend, sodass Sie sich sehr lange nicht feucht anfühlt und damit für ein wärmendes Gefühl sorgt.

Warum riecht Merinowolle auch nach mehrmaligem Tragen nicht?


Wenn du für drei Tage mit deinem Bike im Wald verschwinden willst, dann nimm eine Radtrikot aus Merinowolle mit – das riecht auch nach Tagen noch wie neu. Im Gegensatz zu einem Synthetik-Trikot, dass du besser direkt im Wald lässt. Nein! Spaß beiseite. Merinowolle hat die tolle Eigenschaft, auch nach Tagen des Schwitzen nicht danach zu riechen. Wie geht das? Der Geruch wird durch vier Funktionen verhindert:


  • Schuppige Oberfläche der Faser – Bakterien bleiben hier nicht haften, so gerne sie auch würden. Keine Chance für Gerüche.

  • Absorption des Schweißes in die Faser – Bakterien haben gar keine Zeit, den Schweiß in seine Bestandteile zu zerlegen und das Müffeln anzufangen, so schnell ist der Schweiß in der Faser verschwunden.

  • Selbstreinigung der Faser – Die Merino-Faser besteht aus unterschiedlichen Kammern, die bei der Aufnahme des Schweißes unterschiedlich stark anschwellen. Dadurch entsteht Reibung zwischen den Kammern, welche die Bakterien und anderen Schmutz auswaschen.

  • Wunderstoff Kreatin – Wie alle tierischen Fasern bildet Merinowolle das fasereigene Protein Keratin. Das hat eigentlich immer Hunger und baut Geruch bildende Bakterien einfach ab.


Warum ist Merinowolle wasser- und schmutzabweisend?


Es klingt nicht einleuchtend, funktioniert aber: Während Merinofasern in rauen Mengen Feuchtigkeit aufnehmen können, sind sie dennoch auf der Oberfläche schmutz- und wasserabweisend. Grund hierfür ist das in der Wolle vorkommende natürliche Wollfett Lanolin. Zugegeben, bei der Verarbeitung der Wolle wird zwar ein großer Teil des Lanolin herausgewaschen. Aber: Reste des Fettes bleiben auf den Fasern. Dieses Wollfett wirkt wie eine Schutzschicht. Deshalb bleiben Dreck und Gerüche an der Faseroberfläche hängen und dringen nicht in sie ein. Durch die starke Kräuselung der Fasern haben Wassertropfen zudem nur eine sehr geringe Angriffsfläche und perlen Aufgrund ihrer Oberflächenspannung einfach ab.

TRIPLE2 - SWET LS Merino Longsleeve
TRIPLE2​​

Merinowolle als Fahrradbekleidung?

Wer den Text bis hierher gelesen hat, versteht sicherlich, warum wir bei TRIPLE2 Merinowolle als Fahrradbekleidung so toll finden. Die Vorteile sind schlicht phänomenal. 


Grade weil wir beim Radfahren häufig starken Temperaturschwankungen und Wetterumschwüngen ausgesetzt sind, eignet sich Merinowolle als Radtrikot in einer Isolationsjacke oder in einer Hose extrem gut als Temperaturregler. Sie kühlt wenn es warm ist, wärmt wenn es kalt ist und kann mit Feuchtigkeit sehr gut umgehen. Wenn du zum Beispiel bei Hitze und Sonnenschein im Tal losgeradelt bist, und am Gipfel weht etwas Wind oder es wird wolkig und du fröstelst, dann wirst du deinem Radtrikot aus Merinowolle dankbar sein.

Die antibakteriellen Eigenschaften und die geruchhemmende Wirkung der Merinowolle werden besonders Bikepacker und Alpenüberquerer freuen, die auf geringes Gewicht stehen. Dadurch, dass die Wolle auch nach mehreren Tagen im Gebrauch nicht müffelt, eignet sie sich extrem gut, um mit minimaler Packliste und geringem Gewicht zu reisen.
Wir wollen aber nicht verschweigen, dass Merinowolle auch kleine Nachteile mit sich bringt. Sie ist beispielsweise nicht so robust und reißfest, wie eine reine Synthetik-Faser. Meist trocknet sie auch nicht ganz so schnell wie ein reines Polyester. Und natürlich gibt es Menschen mit empfindlicher Haut, die Merinowolle auch in einer Superfine-Qualität als kratzig oder zu warm empfinden.


Aus diesem Grund gibt es inzwischen von den Garn- und Stoffanbietern auf dem Textilmarkt Lösungen, die meist auf einem Mischgewebe basieren.

Welche Mischgewebe von Merinowolle und anderen Fasern gibt es?

Um die wenigen Nachteile der Merinowolle auszugleichen, haben es sich die Anbieter von Stoffen und Garnen zur Aufgabe gemacht, der Merinowolle durch andere Fasern (also Mischgewebe) fehlende Eigenschaften hinzuzufügen oder Eigenschaften zu verbessern. Häufig kommen folgende Materialien in einem Merino-Mischgewebe vor:

  • Polyester – Macht den Stoff robuster, trocknet schneller – Nachteil: trotz Einsatz von recyceltem Polyester nicht besonders umweltfreundlich

  • Nylon – Macht den Stoff sehr stabil. Wird häufig als 2-Face Material angeboten. Das heißt: Merino auf der Innenseite und außen Nylon mit sehr hoher Abriebfestigkeit. Wird häufig bei Radhosen und Radjacken eingesetzt – Nachteil: trotz Einsatz von recyceltem Nylon nicht besonders umweltfreundlich

  • Elasthan – Macht der Stoff extrem elastisch und bietet zudem eine noch höhere Rücksprungkraft als Merino sie selbst schon hat – Nachteil: trotz Einsatz von recyceltem Elasthan nicht besonders umweltfreundlich.

  • Tencel – Wird aus Holz gewonnen und ist eigentlich eine Viskose mit Namen Lyocell. Macht der Stoff noch weicher, hat kühlende Eigenschaften (20% besser als reines Merino), ist sehr stabil und kann ähnlich wie Merino die Temperatur regulieren und sehr schnell sehr viel Wasser aufnehmen. Und Tencel ist wie Merino ebenfalls antibakteriell. Toll: Auch Tencel ist wie Merinowolle ein natürliches Material und verrottet auf dem Kompost rückstandslos.

  • Je nach Einsatzzweck verwenden wir Nylon + Merino Gewebe. Aber auch Kombinationen mit Tencel besonders im Bereich Baselayer lieben wir. 

Merino Schafe im Stall
TRIPLE2​​

Wie nachhaltig ist Merinowolle?

Mit einem Wort beantwortet: sehr! Das liegt schlicht daran, dass es sich im Vergleich zu anderen Fasern bei Merinowolle um einen natürlichen, nachwachsenden Rohstoff handelt. Während besonders synthetische Fasern schon in der Herstellung viel Energie und Ressourcen verbrauchen und für zusätzlichen Funktionen wie Geruch-Hemmer und Elastizität zusätzliche Chemikalien und Fasern eingesetzt werden müssen, ist all dies in der Merinofaser schon enthalten! Sie ist somit von Natur aus eine Funktionsfaser, bei der die Technologie direkt mitgeliefert wird. 


Hinzu kommt, dass Merinowolle nach der Lebensdauer im Hauskompost rückstandslos verrottet. Bereits nach 90 Tagen sind die Fasern komplett kompostiert. Und: Durch den selbstreinigenden Effekt der Merinowolle muss die Radbekleidung nicht so häufig gewaschen werden und schont auch auf diesem Wege die Umwelt.

Problematisch bei Merinowolle ist allerdings in weiten Teilen die Haltung der Merinoschafe. Bei Wolle, die aus Australien und Neuseeland stammt, solltest du darauf achten, dass die Merino-Wolle Mulesing Free ist. Was bedeutet das? Leider leiden die Merinoschafe in Australien und Neuseeland unter dem Befall von Fliegenmaden. Diese nisten sich besonders in den häufig faltigen und durch Kot und Urin verdreckten Falten rund um den After der Tiere ein. Die Schafe können dadurch an Myasis erkranken, die für die Tiere tödlich endet. Um das zu verhindern, werden den Schafen ohne Betäubung große Hautbereiche um den After entfernt. Das ist nicht nur eine blutige Angelegenheit, sondern für die Tiere extrem schmerzhaft und traumatisierend. 


Es gibt aber auch andere Methoden, um die Schafe vor dem Befall der Fliegenmade zu schützen. Dabei werden die Tiere in dem problematischen Bereich häufiger gesäubert und geschoren, regelmäßig kontrolliert und notfalls medizinisch behandelt. Das macht die Wolle zwar teurer, aber das Wohl der Tiere ist wichtiger. Deshalb verwenden wir in allen Merino-Produkten ausschließlich Mulesing freie, zertifizierte Merinowolle. Unsere Merinowolle-Produkte werden in einer durch den RWS (Responsible Wool Standard) zertifizierten Produktion gefertigt.

EIGNET SICH MERINOWOLLE ALS ISOLIERUNG? 

Du suchst eine ultraleichte, isolierende Jacke mit minimalem Packmaß, hast aber keine Lust auf pflegeintensive Daune oder künstliche Synthetik-Fasern? Wie wäre es dann mit einer Isolierung aus Merinowolle? Dank des Merinolandschafes und deutschem Know-How gibt es eine Isolierung, die mindestens so gut funktioniert wie Daune oder Kunstfasern mit Markennamen wie Primaloft, Climashield und andere. Wir setzen sie zum Beispiel in unserer Jacke DUUN und der Weste DUUNSOOL ein. Was genau dahinter steckt, erfährst du hier.

ISOLATION AUS WOLLE

Wir lieben Wolle. Auch als Isolation. Denn hier spielt sie im Gegensatz zu Kunstfaser oder Daune ihre Stärken aus. Sie ist leicht, klumpt nicht und wärmt. Was dahinter steckt, lest ihr hier!



Merinowolle im Stall
TRIPLE2​​

Pflegeanleitung für Merinowolle? 

Grundsätzlich bringt unsere Radbekleidung aus Merinowolle mehrere Vorteile von Natur aus mit: Sie hat selbstreinigende Eigenschaften, sie hat antibakterielle Eigenschaften. Dadurch ergibt sich die wichtigste Regel: Produkte aus Merinowolle so wenig wie möglich waschen! Lieber nach Geruch mehrfach über Nacht an die frische Luft hängen. Das schon die Umwelt und den Geldbeutel.
Wenn es dann aber doch einmal sein muss, haben wir für dich alle Tipps zusammengetragen, wie du deine Merino-Radbekleidung am besten wäschst und pflegst:

Wie wasche ich Merinowolle?

Eigentlich ist es ganz einfach. Zuerst solltest du auf die Waschanleitung schauen, die in jedem triple2 Produkt eingenäht ist. Da stehen Besonderheiten genau erklärt. In der Regel gilt folgender Ablauf, um Merinowolle zu waschen:


• Schließe alle Zipper falls vorhanden
• Drehe das Shirt oder die Hose auf links
• Wenn du mehre Sachen wäschst, dann sollten Merino-Produkte aus leichtem Material in einem Netzbeutel gewaschen werden.
• Wir empfehlen für unsere Produkte ein Wollwaschprogramm
• Schone deine Merino-Produkte: Deshalb am besten kalt Waschen. Bei hartnäckigem Schmutz maximal 30°C!
• Dauer: maximal 30-40min (hängt von der Maschine ab)
• Schleudern: maximal 800 U/min
• Wasche die Produkte immer mit einem flüssigen Wollwaschmittel.
• Vermeide Waschpulver und enzymhaltige Waschmittel – diese schädigen die Wollfaser und die natürliche Lanolin-Schicht
• Vermeide Bleichen und Weichspüler sowie andere Pflegemittel, denn Sie beschleunigen die Bildung von Pilling
• Bist du irgendwo unterwegs und hast weder Waschmaschine noch Wollwaschmittel dabei, empfehlen wir die Handwäsche mit lauwarmem Wasser und deinem Haarshampoo. Denn was deine Haare vertragen, verträgt auch dein Trikot aus Merinowolle. Aber: Nicht zu stark kneten und wringen. Das schädigt die Merino-Faser.



Wie trockne ich Merinowolle? 

Im Idealfall musst du gar nicht viel tun. Da Merinowolle von Natur aus sehr schnell trocknet, reicht es, dein Merino-Produkt nach dem Waschen einmal auszuschütteln und auf der Leine an der frischen Luft oder auf der Wäschespinne im Wohnzimmer zu trocknen. Übrigens: Wäscheklammern können das Merinomaterial verziehen. Wenn sie nicht unbedingt notwendig sind: Besser drauf verzichten.


Wenn es einmal sehr schnell gehen muss, kann auch der Trockner zum Einsatz kommen. Aber nur, wenn du die Temperatur auf maximal 40°C einstellen kannst. Denn: zu hohe Temperaturen lassen die Merino-Wolle einlaufen. Daher sollte Merinowolle auch nie direkt in der Sonne trocknen oder über einen Heizkörper gehängt werden, da hier die Temperaturen oft weit höher liegen. 

Wie bewahre ich Merinowolle auf und beuge Mottenlöchern vor?

Wenn deine Sommertrikots aus Merinowolle über den Winter im Kleiderschrank verschwinden, solltest du diese richtig lagern, um auch im Sommer darauf noch Freude an ihnen zu haben. Dazu musst du die Merino-Bekleidung erst einmal waschen und trocknen. Ist das geschehen, solltest du die Produkte an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort lagern. Um Motten vorzubeugen, helfen zudem Lavendel, Thymian oder Rosmarin als natürlicher Schutz. Handelsübliche Mottenkugeln tun es aber auch. 


Wer ganz sicher gehen will, kann die Kleidung aber auch in einen Vakuumbeutel aus Kunststoff verpacken. Dann ist Ruhe vor lästigen Motten. Solltest du doch einmal eine entdecken, musst du rigoros vorgehen. Alle Wollprodukte wandern dann für Tage in die Tiefkühltruhe oder das Eisfach um alle Motten und Mottenlarven abzutöten. Danach ist dann Schadensbegutachtung angesagt. Sind bereits Löcher aufgetreten? Dann hilft dir vielleicht deine Oma beim Stopfen oder du bringst das betroffene Teil in die Änderungsschneiderei – die können das.


Merinowolle im Stall
TRIPLE2​​

Wie beuge ich Pilling bei Merinowolle vor? 

Pilling, also kleine Wollknötchen auf der Oberfläche eines Merino Produktes, entsteht immer dann, wenn kleine Haarspitzen an der Oberfläche mit der Zeit durch äußere Einflüsse wie Reibung verfilzen. Diese Faserenden stehen vom eigentlichen Garn, aus dem der Stoff gestrickt ist, ab. Man kann sagen: Je gleichmäßiger und länger eine Merinofaser ist, desto weniger Faserenden stehen am Garn ab und können verfilzen. Solche Merino-Garne herzustellen ist aufwändig und teuer. Dennoch lässt sich Pilling nicht unter allen Umständen vermeiden. Denn Merinowolle ist ein natürliches Garn mit den entsprechenden Eigenschaften. Aber keine Angst. Moderne Merino-Garne sind von Hause aus nur noch wenig für Pilling anfällig. Zudem werden die Stoffe ausgiebig getestet und mit einem Pillingfaktor versehen. Dieser reicht von 1 (starkes Pilling) über 2 (Pilling), 3-4 (minimal bis kein Pilling) bis hin zu 5 (kein Pilling / Automotive). Unsere Merinostoffe erreichen mindestens die Pilling-Klasse 3. Viele Mischgewebe mit Nylon-Außenseite sogar 5.


Pilling tritt also in der Regel nicht von selbst auf, sondern durch äußere Reibung. Diese wird besonders durch Klettverschlüsse, Gurte, Rucksackriemen und Schnallen hervorgerufen. Achte deshalb darauf, den Einfluss dieser Dinge auf dein Merino Produkt so gering wie möglich zu halten. Außerdem: Produkte auf Links waschen: Denn die Reibung beim Waschen stellt die Faserenden auf der Außenseite der Stoffe auf, was zu Pilling führt. Deshalb lieber die Außenseite nach Innen.

Sollte dennoch einmal Pilling auftreten, lassen sich die Knötchen mit Hilfe einer Rasierklinge oder einem speziellen Pilling-Rasierer problemlos entfernen.


Wenn es einmal sehr schnell gehen muss, kann auch der Trockner zum Einsatz kommen. Aber nur, wenn du die Temperatur auf maximal 40°C einstellen kannst. Denn: zu hohe Temperaturen lassen die Merino-Wolle einlaufen. Daher sollte Merinowolle auch nie direkt in der Sonne trocknen oder über einen Heizkörper gehängt werden, da hier die Temperaturen oft weit höher liegen. 

Was kann ich gegen Löcher in Merinowolle tun? 

Findest du Löcher in deinem Merino-Produkt, waren es hoffentlich keine Motten. Wenn doch, erfährst du weiter oben, was zu tun ist. Falls nicht, dann ist dein Feind vermutlich deine Waschmaschine oder besser: Das, was und wie du wäschst. Denn die meisten Löcher in Merinowolle entstehen durch:

- Schnallen, Nieten Druckknöpfe
- Klettverschlüsse
- Offene Reißverschlüsse
- Falsches Waschmittel

Deshalb eine Grundregel: Alles, was man zumachen kann, zumachen, bevor es in die Waschmaschine wandert. Insbesondere Reißverschlüsse und Klettverschlüsse. Und: Wasche empfindliche und feine Merino Produkte in einem Waschbeutel aus Netzstoff. Das schont deine Styles und du hast länger Freude an Ihnen.

Wie trockne ich Merinowolle?

Ganz ehrlich? Spar dir das und geh lieber Radfahren! Merinowolle ist von Natur aus sehr elastisch und knittert dadurch kaum. Sie glättet sich zudem durch den Trocknungsprozess selbst. Noch besser ist es, wenn du dein Trikot oder Hose nach dem Trocknen einfach anziehst. Die letzten kleinen Falten glätten sich durch die Körperwärme wie von Zauberhand.