Bio Baumwolle zum Radfahren - geht das?

„Prinzipiell ist es möglich Radbekleidung aus Bio Baumwolle herzustellen. Denn Bio Baumwolle hat viele tolle Eigenschaften. Bio Baumwolle ist reißfest, besonders langlebig, Hautfreundlich, Atmungsaktiv und unempfindlich gegen Schweiß. Das macht Bio-Baumwolle in Verbindung mit Radfahren vorallem da interessant, wo ein robustes Material benötigt wird.“

Wer jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fährt und dazu auf eine Fahrrad Jeans auf Basis von Bio Baumwolle zurückgreift, der kommt im Büro nicht nur gut gekleidet an, sondern hat auch sehr lange etwas von seiner Hose. Die Hautverträglichkeit und der Tragekomfort von einem T-Shirt ist mit Sicherheit unbestritten hervorragend. Und: Bio Baumwolle kann mit anderen Fasern kombiniert werden, um negative Eigenschaften der Faser zu optimieren. Nylonfasern verstärken das Material zum Beispiel im Sitzbereich von Fahrradjeans oder Tencel Fasern lassen es schneller trocknen. Dennoch darf nicht unerwähnt bleiben, dass Bio Baumwolle einen – für sportliche Radfahrer – lästigen Nachteil hat: Baumwolle kann zwar sehr viel Wasser aufnehmen (65% des Eigengewichtes) aber gleichzeitig trocknet Bio Baumwolle extrem schlecht. Das schränkt den Einsatzbereich leider etwas ein. Aber ein schönes T-Shirt aus feiner Baumwolle und eine Jeans dir deinen Alltag mitmacht brauchen wir alle. Deshalb findet sich natürlich auch in der TRIPLE2 Kollektion das ein oder andere Produkt aus Bio Baumwolle. Aber wie ist das eigentlich mit der Nachhaltigkeit von Bio Baumwolle? Wie wasche ich Bio Baumwolle? Und wie wird Bio Baumwolle hergestellt? Diese Fragen beantworten wir die auf dieser Seite. 

Alle FACts zu Bio Baumwolle

Was sind die Eigenschaften von Bio Baumwolle? Wie oben schon angerissen, hat Bio Baumwolle ein paar tolle Eigenschaften auch für Radbekleidung:

✓ besonders langlebig und strapazierfähig
✓ reiß- und scheuerfest
✓ sehr saugfähig (kann bis zu 65 Prozent des Eigengewichtes an Wasser aufnehmen)
✓ trocknet aber dafür sehr langsam
✓ hautfreundlich, kratzt nicht, weich im Griff
✓ geringes Allergiepotential
✓ luftdurchlässig und daher nicht wärmeisolierend
✓ unempfindlich gegenüber Schweiß
✓ im feuchtem oder nassen Zustand reißfester als in trockenem
✓ in Kombination mit anderen Fasern breiter Einsatzbereich

TRIPLE2 - TUUR Nul Cycle Organic Cotton T-Shirt
TRIPLE2​​

Wie nachhaltig ist Bio Baumwolle?

Organic Cotton oder Bio Baumwolle wird ohne den Einsatz von Pestiziden und künstlichen Düngemitteln hergestellt. Im Gegensatz zu anderen Labeln ist der Begriff ‚Bio‘ bei landwirtschaftlichen Rohstoffen für Bekleidung und Textilien rechtlich geschützt. Heißt: Das unsere Produkte aus „Bio Baumwolle“ auch tatsächlich bio-zertifiziert sind. Bei der Produktion unserer Bio Baumwolle werden die Richtlinien des ökologischen Landbaus eingehalten und wir kommen ohne chemische Zusatzmittel im Anbau aus. Der Einsatz von chemischen Pestiziden, Insektiziden und chemischen Düngemitteln ist tabu. Stattdessen müssen für die Schädlingsbekämpfung aber auch den Aufbau des Bodens und dessen Fruchtbarkeit biologische Alternativen eingesetzt werden. Stichwort: Fruchtfolgen und Kompost. Aber was bedeutet das und warum ist Bio Baumwolle überhaupt sinnvoll?

Baumwolle ist gegenwärtig die am häufigsten verarbeitete Naturfaser der Textilindustrie. Weichheit, Hautfreundlichkeit und das damit verbundene niedrige Allergiepotenzial sowie die Vielseitigkeit der Faser selbst machen sie so beliebt. Hinsichtlich ökologischer Aspekte gibt es bei Baumwolle allerdings auch Schattenseiten. Zwar besitzt die Faser an sich eine natürliche Basis. Sie besteht aus Zellulose und zersetzt sich in der Natur zu 100%. So entsteht im Gegensatz zu synthetischen Fasern kein Müllproblem. 


Allerdings benötigt man für die Herstellung von 1kg herkömmlicher Baumwolle ca. 11.000 Liter Wasser. Herkömmliche Baumwolle wächst zudem in riesigen Monokulturen. Da die Baumwollpflanze sehr langsam wächst wird werden die Äcker häufig direkt nach der Ernte erneut bestellt, um einen höheren Ertrag zu erzielen. Der Boden erhält nicht die Zeit sich vom Baumwoll-Anbau zu erholen. 

Es gibt keine Zwischenbepflanzungen. Die Folge sind Monokulturen, die anfällig für Schädlinge Unkrautbefall sind und stark gedüngt werden müssen. Aus diesem Grund kommen häufig synthetischen Pflanzenschutzmitteln zum Einsatz. Das muss man sich einmal vorstellen: Knapp 25% der weltweit ausgebrachten synthetischen Pflanzenschutzmittel entfallen auf die Baumwoll-Landwirtschaft, obwohl sie mit 2,5% nur einen Bruchteil der weltweiten Ackerfläche ausmacht. 

Diese Übernutzung wird zudem durch eine starke Düngung der Böden kompensiert. Und obendrein kommt gentechnisch verändertes Saatgut zum Einsatz, um die Erträge zu – ein Teufelskreis. Dem kann man nur entrinnen, wenn man Baumwolle anders herstellt. Aber wie geht das?

TRIPLE2 - Bio Baumwolle in Händen
TRIPLE2​​

Wie wird Bio Baumwolle hergestellt?

Im Gegensatz zum konventionellen Anbau werden bei Bio Baumwolle folgende Regeln beachtet:

1. Fruchtfolgen einhalten
Es werden abwechselnd verschiedene Pflanzenarten auf den Agrarflächen angebaut. Damit nimmt man in Kauf, dass die Acker-Flächen saisonweise keinen Ertrag erwirtschaften,. Gleichzeitig erhöht man aber die Bodenfruchtbarkeit und vermeidet, dass sich Schädlinge in den Monokulturen übermäßig vermehren.

2. Natürliche Feinde gegen Schädlinge und Unkraut
Gegen mögliche Schädlinge werden im Bio-Anbau nur natürliche Feinde wie Pflanzen oder Insekten eingesetzt und gegen Unkraut wenden die Baumnwoll Bauern manuelle Methoden an. von Unkraut und Ungeziefer.

3. Natürlicher Dünger
Wie in Omas Garten kommen auch bei den Bio Baumwoll Bauern für die Düngung nur Humus (also Kompost) oder in Frage.

4. Keine Entlaubungsmittel
Zur Ernte der reifen Baumwollkapsel wird in der konventionellen Landwirtschaft eine weitere Chemikalie auf die Felder gesprüht: Hochgiftige Entlaubungsmittel entfernen das Laub von den Pflanzen, damit die maschinelle Ernte schneller geht. Gesundheitliche Gefahren für die Baumwollbauern und Erntehelfer werden dabei in Kauf genommen. Ganz anders bei unserer Bio-Baumwolle: Geübte Pflücker ernten die reifen Kapseln von Hand. Das dauert länger, ist aber schonender für Mensch und Umwelt.

5. Wasserverbrauch senken
Ein großes Manko der Baumwolle ist ihr extrem hoher Wasserverbrauch. Die Herstellung von 1 kg Baumwolle verschlingt rund 11.000 l Wasser. Dieser Bedarf kann durch Tröpfchen- oder Furchenbewässerung und die Schulung der Bauern um bis zu 40% verringert werden.

6. Keine giftigen Hilfsstoffe
Bei der Weiterverarbeitung von Baumwolle bis zum fertigen Produkt durchläuft das Material viele weiterer Stationen wie zum Beispiel das Stricke und Weben, bei denen Farben, Öle und andere Hilfsstoffe zum Einsatz kommen. Bei zertifizierter Bio Baumwolle müssen diese Hilfsstoffe grundlegende Auflagen erfüllen, um hinsichtlich ihrer Giftigkeit und biologischen Abbaubarkeit als unbedenklich klassifiziert zu werden.

7. Keine Chlorbleiche
Giftige Chlorbleichen sind nicht erlaubt. Es darf nur Sauerstoff als Bleichmittel eingesetzt werden.

8. Saubere Abwässer und geregelter Entsorgung
Produktionsabfälle und Abwässer fallen ebenso unter strenge Regelungen. Es dürfen keinerlei Verschmmutzungen oder Vergiftungsgefahren für Umwelt und Gewässer bestehen. Strategien und deren Umsetzung zur Minimierung und ordnungsgemäßen Entsorgung von Produktionsabfällen und Abwässern sind zudem verpflichtend. 

Nachteile der Bio Baumwolle.

Die Verbesserung beim Anbau der Baumwolle darf aber nicht über die Nachteile hinwegtäusche: Es ist weiterhin ein Problem, dass Baumwolle, egal ob bio oder nicht, regional nicht angebaut werden kann. Aktuell sind die wichtigsten Produzenten China, Indien, die USA und Pakistan. Die Baumwolle muss also in jedem Fall entweder vor oder nach der Weiterverarbeitung nach Europa transportiert werden, was immer CO2-Emission zur Folge hat.

Ballen Bio Baumwolle
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Wäsche und Pflege von Bio Baumwolle?

Waschen, trocknen und Bügeln sind wahre Energiefresser. 70-80% des kompletten CO2 Fußabdruckes eines Produktes machen diese drei Dinge aus. Dabei werden in Deutschland jedes Jahr Unmengen an Energie, Wasser und Waschmittel verbraucht. Um genau zu sein:

• 6 Mrd. Kilowattstunden Strom
• 600 Tonnen Waschmittel
• 330 Mio. Kubikmeter Wasser

Und das nur beim Wäsche waschen! Erschreckend, oder?
Deshalb eine Grundregel: Nur waschen, wenn es notwendig ist, nicht in den Trockner sondern auf die Leine zum trocknen und möglichst nicht Bügeln. Und ganz wichtig: Was sagt das Pflegeetikett? Hier stehen Besonderheiten noch einmal genau erklärt.

Generell empfehlen wir bei Bio Baumwolle so vorzugehen:

✓ Vor dem Waschen umkrempeln
✓ Nur mit ähnlichen Farben waschen
✓ Temperatur runter: Gering verschmutzte Wäsche wird auch bei niedrigen Temperaturen sauber. Meistens schon bei 30°C bis 40°C.
✓ Ökologisches Waschmittel verwenden, möglichst keinen Weichspüler.
✓ Vorwäsche? Braucht wirklich keiner.
✓ Vollmachen: Maschinen haben ein ordentliches Fassungsvermögen. Viele moderne Maschinen fassen locker 6-8kg. Das sollte man voll ausnutzen!
✓ Trockner? Lieber an der frischen Luft trocknen! Dann läuft dein Produkt auch nicht so schnell ein!
✓ Wäsche sparen: Viele Kleidungsstücke kann man gut öfter tragen. Daher lieber zwischendurch einmal über Nacht lüften.

Bio Baumwolle Plantage
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